Leipziger Bürgerinitiative >Gute Nachbarschaft mit Russland<
Bericht von der Gründungsversammlung am 26. 10. im Bürgertreff >Messemagistrale< .
Zwanzig Bürgerinnen und Bürger waren auf Einladung des Gründerkreises gekommen, erfreulicherweise auch jüngere, die bei der Bürgerinitiative (BI) in irgendeiner Form mitwirken wollen.
Den Teilnehmern standen Mappen mit der Tagesordnung, den Motiven zur Gründung, ein Text von Friedrich Schorlemmer zum Thema, sowie der Aufruf der 60 Prominenten aus Politik, Kultur und Wirtschaft, beides aus dem Jahr 2014, zur Verfügung. Außerdem Vorschläge für Projekte, die sich die BI vornehmen will. Etwa 8 Mappen sind noch zu vergeben.
Für’s Podium hatten sich Prof. Weiss, Frau Dr. Hartinger und der moderierende Joh. Schroth bereit erklärt.
Ausdrücklich bedauerten einige Bürger_innen, nicht kommen zu können, hatten aber um Übermittlung von Grüßen gebeten. Frau Dr. Lemme betreut z.Zt. Flüchtlinge in Griechenland. Prof. Richter war im Rahmen des Literarischen Herbstes unterwegs, ebenso Frau Dr. Goldfuß von der Abt. Internationale Beziehungen des Rates der Stadt. Prof. Hänsgen ist noch beruflich im Ausland. Dr. Wienhold präsentierte zusammen mit Grüßen und guten Wünschen für unsere BI eine Grafik der Dichterin Erika Schirmer.
Da am gleichen Abend zahlreiche, auch politische Veranstaltungen stattfanden, wird der Besuch des Auftaktes der BI als recht ordentlich eingeschätzt. In 4 Wochen soll das nächste Treffen stattfinden und wieder beworben werden. Für den Raum dazu gab es die alternativ kostengünstigeren Vorschläge >Haus Steinstraße< und >Europahaus< am Markt. Herr………….? kümmert sich um das Europahaus, Frau ……………? um die Steinstraße. Bitte melden!
1.Begrüßung
Prof. Weiss bettete seine Begrüßung in eine emotional berührende Beschreibung der Gründe, weshalb er für die BI und ihre Ziele eintritt. So berichtete er von seinen Jahren in der Sowjetunion, seinen Erfahrungen mit Krieg und Kriegsfolgen, den russischen Männern und Frauen und deren unbeirrten Glauben an das Gute im Menschen, auch das ihrer vormaligen Feinde. Er schränkte allerdings ein, dass die Enttäuschungen über die derzeitige konfrontative Politik der NATO-Staaten, insbesondere Deutschlands, tief säßen und vertrauen und Sympathien für Deutschland merklich schwinden.
2. Arbeitsweise und Struktur der BI
Herr Schroth erläuterte, warum vorerst nicht an die Struktur eines Vereins gedacht ist. Für einen Verein gibt es eine Reihe von gesetzlich vorgeschriebenen Regularien, die unter Umständen vermeidbaren bürokratischen Aufwand bedeuten. Es wird deshalb die Form einer Bürgerinitiative vorgeschlagen, die sich je nach Bedarf ihre Struktur selbst entwickelt. Da einige Mitglieder Erfahrung mit basisdemokratisch geführten Initiativen besitzen, wird diese Art des Agierens gewählt, was bedeutet, dass es keinen Sprecher gibt und notwendige Entscheidungen über das Konsens- und Vetoprinzip entwickelt werden. Es wird eine > Initiativgruppe< (IG) geben, die sich in der Regel alle 4 Wochen trifft. Sie setzt sich vorerst aus den Mitgliedern des Gründerkreises zusammen. Jeder, jede kann sich auch der IG durch regelmäßige Teilnahme anschließen. Zum >Plenum< , an dem möglichst alle teilnehmen sollten, wird in einem noch festzulegenden Rhythmus eingeladen. Die Form einer BI ermöglicht, dass je nach Erfahrung und auf Antrag der IG eine Veränderung der Arbeitsweise usw. herbeigeführt werden kann. 3. Projekte Es wurden die Projekte erläutert, die sich die BI vorgenommen hat, und um Beteiligung daran geworben. 3.1 "Lesebuch" Frau Dr. Hartinger stellte das Vorhaben: >Lesebuch< (Arbeitstitel) vor. Hier sollen Mitglieder der BI, aber auch andere Interessierte, mit Berichten, literarischen Texten, Gedichten, von ihren Erfahrungen mit >den Russen< schreiben. Sie verteilte Hinweise dazu und die BI hofft auf rege Beteiligung. 3.2 "Faktensammlung" Herr Schroth warb für das Projekt >Faktensammlung< . Hier sollen solche Fakten recherchiert und in einer Broschüre zusammengefasst werden, die helfen, Vertrauen zu entwickeln, Ängste abzubauen. So betragen z.B. die Rüstungsausgaben der Nato ca. das 13-fache dessen, was Russland aufwendet. Anhand solcher Zahlen erscheinen Behauptungen, dass Russland dabei wäre einen neuen Krieg zu riskieren, wenig glaubhaft. Dr. Wienhold wird sich der Faktensammlung widmen, zusammen mit Andre Cerny und …….. ? 3.3 Kontakte mit Russland Weiter will sich die BI im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Projekte des Jugend- und Studentenaustauschs einbringen, die u.a. von Prof. Hänsgen und Frau Dr. Goldfuß initiert wurden. Wie von Frau Dr. Goldfuß angeregt, sollen Mitglieder der BI auch in Kontakte der Stadt mit Russland einbezogen werden. 3.4 Webseite Es bildete sich eine Arbeitsgruppe >Webseite< , die sich mit dem weiteren Ausbau der von Herrn Klein schon ins Netz gestellten Webseite befassen wird. Ingo Klein und Tilo Frenzel haben sich dazu gemeldet. http://gutenachbarschaftmitrussland.blogsport.de 3.5 Kommunikation / Adressenverwaltung Martin………..hat sich dazu bereit erklärt. Prof. Schierwagen und Ingo Klein geben Unterstützung bei der Informatik. Es werden geeignete Formen der Information vorgeschlagen werden. Zu beachten sind die Bürger_innen, die nur über einen richtigen Briefkasten zu erreichen sind. Es hat sich herausgestellt, dass das Führen unterschiedlicher Listen z.B. für lediglich Interesse, für aktives Mitmachen, oder auch Unterschriftensammeln für Bekundungen nicht funktioniert. Es werden deshalb vorerst alle Eingetragenen in eine gemeinsame Liste übernommen und über die weiteren Aktivitäten der BI informiert. Die Zurücknahme der Entscheidungen ist jederzeit möglich. 3.6 Finanzierung / Finanzverwaltung Herr Schroth erläuterte, dass die Finanzierung ausschließlich durch Spenden erfolgen soll. Als Grundstock stehen der BI 90,0 EUR zur Verfügung, der durch weitere Spenden auf 151,0 EUR anstieg und durch Raummiete, Material- und Kopierkosten auf 92,24 EUR sank. Um die Verwaltung der gewaltigen Summen kümmert sich vorerst Herr Schroth. Es gibt Vorschläge von Herrn Klein, wie die BI zu einem gebührenfreien Konto kommt. Die BI-Finanzaufsicht wird durch Prof. Weiss und Dr. Wienhold wahrgenommen. 4. Diskussion In der Diskussion wurden Sinn und Notwendigkeit der BI bestätigt. Bürger_innen berichteten von ihren Erfahrungen mit russischen Menschen, Mentalitäten, Erlebnissen und wollen an der Anthologie mitarbeiten. 5. Sonstiges Herr Schroth wies noch einmal ausdrücklich auf die Risiken hin, die durch unerbetene Trittbrettfahrer aus dem rechten Spektrum für die BI entstehen können. Dass diese Sorge berechtigt ist, zeigt, dass schon am 27. 10. auf der Webseite einer den sog. >Reichsbürgern< nahe stehenden Gruppierung ein wohlwollender Bericht über unsere Gründung erschien. Es gehört zum Grundkonsens der BI, dass es keine Zusammenarbeit mit rechten u.ä. Gruppierungen gibt. Für den Bericht: Joh. Schroth Leipzig, d. 30.10.2016